Aktuelle Domainnews #6
25. Mai, 2009 von RA Christian Kerschbaum, Fachanwalt für IT-Recht · 1 Kommentar
Rechtliches rund um Domain-Auktionen
Oft kommt die Frage auf, wie verbindlich Beschreibungen des Verkäufers bei einer Domainauktion oder bei einem Domainverkauf sind. Um Fragen dazu besser erklären zu können, müssen wir erst einmal die rechtliche Natur einer Domain behandeln.
Was ist eine Domain?
Eine Domain ist grob gesagt ein Bündel von Ansprüchen gegenüber der Registry (bei .de gegenüber der Denic eG). Dieses Bündel beinhaltet u.a. den Anspruch auf dauerhafte Konnektierung der Domain, auf Eintragung als Inhaber der Domain und das Nutzungsrecht an der Domain. Der Verkäufer tritt diese Rechte an den Käufer ab.
Was ist eine Domainauktion wie sie beispielsweise bei Sedo angeboten wird?
Eine Domainauktion über eine Internetplattform wie Sedo oder eBay ist keine Auktion im klassischen Sinne, bei der man mit Zuschlag die Domain bekommt. eBay-Auktionen im Allgemeinen sind keine klassischen Auktionen. Einen Zuschlag wird man vergebens suchen. Es handelt sich vielmehr um einen sog. Kauf gegen Höchstgebot.
Bedeutet das, dass man den Kauf einer Domain nach dem Fernabsatzrecht widerrufen kann?
Prinzipiell ist das Fernabsatzrecht auf Auktionen wie bei eBay anwendbar, so dass man unter den weiteren Voraussetzungen (Unternehmer/Verbraucher) den Kauf des Markenpullis widerrufen kann. Bei Domains ist die Rechtslage anders. Domains sind keine „Waren“ in diesem Sinne, sondern Rechte. Ein Domainkauf ist ein Rechtskauf. Auf Rechte ist das Fernabsatzrecht jedoch nicht anwendbar, so dass ein Widerruf ausscheidet.
Kann der Verkäufer schreiben was er will, oder haben falsche Angaben z.B. bzgl. der Besucherzahl oder der Umsatzes der Domain rechtliche Konsequenzen?
Wie bei einem „normalen“ Sachkauf muss sich auch hier der Verkäufer an seinen Aussagen festhalten lassen. Auf den Rechtskauf sind die Regelungen zur Sachmängelhaftung entsprechend anwendbar. Danach haftet der Verkäufer bereits bei öffentlichen Äußerungen zu der Beschaffenheit oder bestimmten Eigenschaften der Sache auf deren Richtigkeit. Weicht demnach die verkaufte Sache von der vereinbarten Beschaffenheit oder den öffentlichen Aussagen des Verkäufers ab, so liegt ein Mangel vor. Das Gesetz sieht zunächst vor, den Verkäufer unter Fristsetzung zur Nacherfüllung aufzufordern. Dies ist natürlich überflüssig, wenn die Nacherfüllung aufgrund von Falschangaben zu den Besucherzahlen unmöglich ist. In diesem Fall kann der Käufer sofort nach seiner Wahl (den kleinen oder großen) Schadensersatz statt der Leistung, Aufwendungsersatz oder Rücktritt wählen. Auch eine Minderung des Kaufpreises ist möglich. Hier ist zu beachten, dass Schadensersatz und Rücktritt nebeneinander durchgeführt werden können, die Minderung jedoch einen Rücktritt ausschließt.
Ich habe per Telefon eine Domain ersteigert, die bei einer Veranstaltung (wie z.B. dem Domainvermarkterforum) versteigert worden ist, kann ich hier widerrufen?
Nein, denn unabhängig von der Problematik des Rechtskaufs handelt es sich hier um eine echte Versteigerung. Der Vertrag kommt hier mit Zuschlag zustande. Bei Fernabsatzverträgen, die in der Form von (echten) Versteigerungen geschlossen worden sind, besteht kein Widerrufsrecht. Eine echte Versteigerung erkennt man u.a. daran, dass sie von einem öffentlich bestellten und vereidigten Auktionator durchgeführt werden, der die Sache mit Zuschlag an den Auktionsteilnehmer bindet.
Sedo Domainmarktstudie 2009
Sedo hat vor kurzem seine Domainmarktstudie das erste Mal als Quartalsbericht heraus gebracht. Die Grundlage dieser Statistik sind die Verkaufszahlen von Sedo im ersten Quartal 2009.
Bei den gTLDs ist .com wieder mal unangefochtener König mit einem Anteil von 75% der Domainverkäufe. Es folgen .net mit 9% sowie .org und .info mit jeweils 7%. Der Durchschnittspreis von .com ist um knapp 14% gestiegen. Bei .net gab es einen Rückgang von -12%. Auch .org, biz und .info haben einen Rückgang zu verzeichnen. Beim Vergleich der Medianwerte konnte .com um 7,84% zulegen, während die anderen gTLDs Rückgänge verzeichnen mussten (am stärksten .biz mit -16,67%).
Bei den ccTLDs ist .de nach wie vor Spitzenreiter mit einem Anteil von 60% der verkauften Domains. Es folgen .co.uk mit 13%, .eu mit 9% (Anm. d. Autors: Zählt .eu wirklich zu den ccTLDs?!), .es mit 7%, .nl und .fr mit jeweils 4%, .cn mit 2% und .it als Schlusslicht mit 1%. Bei den Durchschnittspreisen konnte lediglich .eu um 3% zulegen. Der Rest verzeichnete durch die Bank Verluste, angefangen bei .co.uk mit -50%, .at mit -48%, .de mit -23%, .es ,it -16% bis hin zu .fr mit -7%. Vergleicht man die Medianwerte, dann liegt auch hier .eu mit 23,2% vorne. .de konnte hier zumindest einen Zuwachs von 3,45% verzeichnen. .co.uk verliert auch hier kräftig mit -42,1%.
Die Top .de Verkäufe im 1. Quartal 2009:
flatrate.de 160.000 Euro
gartenmö(oe)bel.de 100.000 Euro
action.de 24.445 Euro
lol.de 17.000 Euro
porno24.de 17.000 Euro
tech.de 15.000 Euro
badewanne.de 12.500 Euro
billigemarken.de 12.166 Euro
wein-kontor.de 11.400 Euro
holzspielzeug.de 11.000 Euro
Die Top Verkaufskategorien:
1. Business
2. Abkürzungen/Zahlen
3. Medien
4. Reise und Freizeit
5. Shopping
6. Sport
7. Geld und Finanzen
8. Technologie
9. Gesellschaft
10. Casino und Glücksspiel
Interessant zu sehen ist noch, dass Domainauktionen mit 33% nicht weit hinter dem Verkaufstyp „Gebot-Gegengebot“ mit 49% stehen. Verkäufe via Festpreis liegen immer noch sehr niedrig bei 4%.
Die Finanzkrise lässt auch den Domainmarkt nicht unbefleckt, so dass das 4. Quartal 2008 einen deutlichen Rückgang auf 8754 Domainverkäufe verzeichnet (normalerweise ist das 4. Quartal das stärkste Quartal). Aber die Domainbranche meldet sich bereits im 1. Quartal 2009 mit einem Zuwachs von 6,5% zurück.
Schäuble sperrt Satire Webseite
Wie gelassen die Bundesregierung mit Webseitensperrungen umgeht kann man an folgendem Beispiel sehen. Wie Heise.de berichtet hat das Bundesministerium des Inneren (BMI) eine Satirewebseite sperren lassen. Der Hoster Domainfactory GmbH führte die Sperrung auf die reine Anfrage hin durch, vorauseilender Gehorsam sozusagen. Die Seite wurde mittlerweile dadurch „entschärft“ dass man den Bundesadler verfremdet hat. Auf der Satireseite heißt es unter anderem:
Die Seite, die Sie aufrufen wollen, ist gesperrt.
Mögliche Sperrgründe:
Die Seite enthält Witze (sogenannte Satire), die wir nicht verstehen
Sehr treffend wie ich finde. Man kann sich schon mal ausmalen, was alles gesperrt werden wird, wenn die Internetzensur kommt.
200.000 .tel Domains registriert
Wie Telnic Limited meldet, wurden in den ersten beiden Monaten seit der allgemeinen Freigabe mehr als 200.000 Domains registriert. Neuer Trend oder Luftblase? Was meint Ihr?
Gute Idee – schlechte Domain
Ein neuer Finanzvergleichsdienst ist vor kurzem gestartet, der neben den klassischen Vergleichen auch die User beurteilen lässt, ob ein Finanzprodukt gut oder schlecht ist. Prinzipiell eine gute Idee, jedoch lässt die Domain des Projektes fimf.de doch noch sehr zu wünschen übrig. Bei einem Interview auf Internetworld.de sagte der Geschäftsführer von fimf.de, dass der Name „fimf“ an die Zahl „fünf“ angelehnt ist. Die Domain fünf.de löst nicht auf und unter fuenf.de ist ein Restaurant zu finden. Ich bin mir sicher, die „web 2.0 Gründer“ von fimf.de haben nicht mal den Versuch gestartet, die genannten Domains anzukaufen. Wie so oft wird hier eine gute Idee mit einer schlechten Domain verbrannt. Was meint Ihr?
Umsatzeinbruch beim SEM – Domainparking vor dem aus?
Wie TheDomains.com berichtet ist nach einem HitWise Report die bezahlte Suche (SEM) in den letzten Wochen um etwa 26% eingebrochen. Dies steht im Widerspruch zu Google‘s letztem Quartalsbericht der einen Anstieg von SEM im Vergleich zum Vorjahr von 17% und im Vergleich zum letzten Quartal 2008 von 3% ausweist. Allerdings wurden laut HitWise auch die letzten Wochen beurteilt, was der Google-Bericht nicht macht. Die Zahlen sind auf Nordamerika bezogen und somit nicht 1:1 auf Europa oder Deutschland übertragbar. Ob somit ein weiterer Einbruch bei den Domainparking-Einnahmen stattfinden wird bleibt abzuwarten.
10.000 Vorbestellungen pro Tag bei den „neuen gTLDs“
Wie TheDomains.com meldet verzeichnet Pool nach eigener Aussage mehr als 10.000 Vorbestellungen für die sog. „neuen gTLDs“ pro Tag. Die Vorbestellungen dieser noch nicht existierenden Domains erzeugen allerdings auch keine Kosten. Man kann über Pool gTLDs wie etwa .vin, .radio, .sucks, .futbol oder .football vorbestellen. Hype oder Fakt? Was meint Ihr?
Aktuelle Domainertreffen
Der 5. Domainers.fm Stammtisch findet am 29. Mai 2009 um 17:00 Uhr in Frankfurt am Main in der O’Reilly’s Bar statt. Nähere Informationen können HIER gefunden werden.
Aktuelle Domainnews #4
11. Mai, 2009 von RA Christian Kerschbaum, Fachanwalt für IT-Recht · Kommentare deaktiviert für Aktuelle Domainnews #4
Rechtliches – Sind Vornamen geschützt?
Erstreckt sich das Namensrecht (§12 BGB) auch auf Vornamen, oder kann man als Domainer bedenkenlos Vornamen als Domain registrieren? Obwohl der komplette bürgerliche Name (= Vor- UND Zuname), sowie der Familienname gemäß §12 BGB namensrechtlich geschützt sind, gilt dies nicht für den Vornamen. Vornamen alleine besitzen in der Regel keine Unterscheidungskraft im Sinne des §12 BGB und sind daher nur aufgrund entsprechender Bekanntheit und Verkehrsgeltung geschützt. In einem kürzlich veröffentlichen Urteil hat der BGH dem Vornamen „Raule“ eine entsprechende Unterscheidungskraft zugestanden, so dass sich der Domaininhaber gleichen Vornamens von Raule.de gegenüber dem Träger des gleichen Nachnamens behaupten konnte. Dies jedoch nur aufgrund der großen Seltenheit des Vornamens „Raule“, was seine Unterscheidungskraft begründete. Geläufige Vornamen wie Michael oder Andrea besitzen weiterhin keinen namensrechtlichen Schutz.
NSI zahlt 1 Mio. USD für Frontrunning
Wie Domainnamenews.com berichtet, hat sich NSI bei der gütlichen Einigung einer Sammelklage auf eine Zahlung in Höhe von 1 Mio. USD geeinigt. NSI wurde Anfang 2008 in Kalifornien wegen Betruges, unlauterer Geschäftspraktiken und arglistiger Täuschung verklagt. Frontrunning ist eine Praktik, bei der Domains bereits bei der einfachen Abfrage auf Verfügbarkeit vor der Registrierung blitzschnell durch den Registrar selbst registriert werden. Besonders verwerflich ist dabei, dass der unbedarfte Kunde die Informationen durch seine Domainabfrage selbst geliefert und initiiert hat. Der Kunde hat dabei das Nachsehen. NSI betrieb diese Methode, um nach eigener Aussage die abgefragten Domains für seine Kunden zu sichern, bevor sie jemand anderes hätte wegschnappen können. Der Haken dabei war aber, dass die Domains dann über keinen anderen Registrar als NSI mehr registriert werden konnten.
Wie kann man Frontrunning vorbeugen? Zunächst sollte man aufpassen, wo man seine Domains abfragt. Am besten man hat sein eigenes Tool, das direkt auf die Whois-Server der diversen Registries zugreift. Hat mein kein eigenes Tool, dann kann man entweder die Web-Whoisabfrage der jeweiligen Registry abfragen, oder einen vertrauensvollen Whois-Dienst benutzen. Ich empfehle whois2.org, ein Tool, das von Christoph Eik von Domainconsult.de betrieben wird.
Internetsperren – über 50.000 Bürger dagegen!
Eine Online Petition gegen den Gesetzesentwurf für Internetsperren hat innerhalb von vier Tagen die benötigten 50.000 Unterzeichner gefunden, damit sich der Petitionsausschuss des Bundestages mit dem Thema in einer öffentlichen Sitzung befassen muss. Die Petition läuft noch bis zum 16.06.2009, wer möchte kann also immer noch seine Meinung kundtun. Wie verschlagen die Bundesregierung dabei vorgeht, kann man an der jüngsten Aussage des Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg auf Tagesschau.de sehen. Dort sagt er und ich zitiere:
Das macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben.
Dieser Entwurf sei „in vielerlei Hinsicht“ als „eines der wichtigsten Vorhaben“ der Bundesregierung zu sehen. Wohin die Reise führt ist also jetzt klar. Morgen sind dann Glücksspielseiten, übermorgen „normale“ Sexseiten und schließlich Killerspiele dran. Und wer es wagt seine grundgesetzlich verankerte Meinung zu äußern wird von der Regierung sogleich mit einem Generalverdacht in die Nähe der Kinderschänder gerückt. Dabei geht es nur am Rande darum, Kinder vor Missbrauch zu schützen. Es handelt sich vielmehr um eine ausgeklügelte Strategie der Ablenkung und Verschleierung. Die Verantwortlichen reiben sich bereits jetzt die Hände und der wichtige Schutz der Kinder bleibt durch diese völlig unwirksamen Sperren wieder auf der Strecke.
.eu – Resümee nach 3 Jahren
Die Einführung der .eu TLD hat dieses Jahr ihren dritten Geburtstag gefeiert. Der Stand zum 03.05.2009 war 2.939.478 registrierte .eu Domains. Insgesamt gingen die Neuregistrierungen somit deutlich zurück und das, obwohl die Eurid im Juni 2008 60.000 .eu Domains verschenkt hatte. Ohne diese Aktion wäre das Wachstum noch deutlicher eingebrochen. Mir ist zwar die .eu noch allemal lieber als Domainzombies wie .asia oder .mobi, aber so richtig in Gang kommt .eu auch nicht wirklich. Das mag an der Spekulationsblase einerseits oder an dem Markenwirrwarr bei der Einführung andererseits liegen. Wer von Euch hat .eu Domains und wenn ja, wie viele? Wer von Euch hat eine .eu Domain bereits erfolgreich projektiert? Wer kennt erfolgreiche Projekte unter .eu?
Internet und Domainhandel: Quo Vadis? (gewünscht von Trixi)
Heute haben wir zum ersten Mal Themen, die von Euch, den Zuhörern vorgeschlagen und gewünscht worden sind. Vielen Dank für die rege Beteiligung, so macht Radio Spaß! Trixi hat das Thema „Internet und Domainhandel: Quo Vadis?“ vorgeschlagen. Haben wir Google auch noch 2050 an der Backe? Wo ist der Domainmarkt in 3 Jahren (Wunsch aus dem Chat). Da diese Fragen wunderbar zusammenpassen, habe ich Sie in ein Thema gepackt. Die Reise wird in diesem (und evtl. im nächsten Jahr – also 2009 und 2010) noch von der Weltwirtschaftskrise geprägt sein. Die Parkingeinnahmen sind auf einem Jahrhunderttief und eine Wende ist nicht in Sicht. Obwohl der Online-Werbemarkt auch in der Krise wächst, kommt weniger bei uns Domainern an. Das Parkinggeschäft wird von Google als Monopolisten dominiert. Google macht die Preise und steuert die Parkingeinnahmen durch Modelle wie „Smart Pricing“. Das bedeutet auch weniger Geld in der Domainwirtschaft, was sich natürlich auch auf den Domainhandel auswirkt. Wer noch Geld hat, der kauft zwar Domains, aber oft weit unter dem Preis von noch vor einem Jahr. Der Schwerpunkt dieses Jahr liegt ganz klar im der Projektierung. Für gute Keyword-Domains unter den TLDs cnoib, die naturgemäß wenige bis keine Type-Ins aufweisen, ist der Besucherstrom über die Suchmaschinen die einzige Möglichkeit der Refinanzierung. Aber auch dort ist man Google ausgeliefert. Google beherrscht mit seiner Suchmaschine bereits seit geraumer Zeit den deutschen Markt. Wer nicht in Google gefunden wird, der existiert praktisch nicht. Auch neue Strömungen wie die „Suchmaschine“ Wolfram Alpha sind keine wirkliche Alternative, da es sich um ein ganz eigenes System handelt, das mit der Internetsuche, wie wir sie kennen nicht viel zu tun hat. Hier werden vielmehr Fragen der User direkt semantisch ausgewertet und beantwortet, ohne reine Suchergebnisse zu präsentieren. Ich befürchte, dass wir Google noch lange „genießen“ werden „dürfen“, obwohl ich hoffe, dass der Markt sich auch stärkeren Mitbewerbern öffnen wird.
Wer diese Krise übersteht, der wird jedoch gestärkt aus ihr hervorgehen. Der Domainwert wird nach der Krise meiner Meinung nach bislang ungekannte Höhen erreichen. Was meint Ihr? Wohin geht die Reise?
Die “richtige” Domainstrategie. Themengleiche Domains oder breitgestreutes Portfolio? (gewünscht von AlexP)
Was ist die beste Domainstrategie? Grundsätzlich kann man sagen, dass es nicht „die beste“ Domainstrategie gibt. Welche Strategie man wählen sollte, wird hauptsächlich vom eigenen Kapitalfluss bestimmt. Dieser bestimmt auch, wie man im Business arbeitet. Domainparking oder Domainhandel, Projektieren oder nicht wird von den monatlichen Einnahmen bestimmt. Jemand, der „nur“ mit Domains handelt, ist darauf angewiesen regelmäßig zu verkaufen, um Geld für den Einkauf zur Verfügung zu haben. Da der Domainmarkt jedoch keine unendliche Masse an guten Keyworddomains hat, ergibt sich folgendes Szenario: Mehr und Mehr gute Keyword Domains müssen verkauft werden um Liquidität zu behalten. Die Domains, die man noch einkaufen kann, sind jedoch oft „schlechter“ als die Domains, die man gerade verkauft hat. Das Ergebnis ist ein langsamer aber spiralförmiger Weg zu immer „schlechteren“ Domains und dazu zu weniger Einnahmen. Wer weiß, was die guten Keyword-Domains in einigen Jahren wert sind? Ein Teufelskreis. Die Alternative ist auch hier die Domainprojektierung.
Aber was ist besser? Themengleiche Domains oder breitgestreutes Portfolio? Auch hier gibt es keine Methode, die Allgemeingültigkeit besitzt. Ich habe anno dazumal angefangen, Domains aus dem Rechtsbereich zu registrieren und zu kaufen. Tatsächlich versuche ich mich mittlerweile auf bestimmte Themen zu konzentrieren. Dennoch habe ich auch Domains, die mit meinen Kernthemen nichts zu tun haben, weil sie entweder Teil eines gekauften Portfolios waren, oder so günstig im Einkauf, dass sich ein Verkauf wohl lohnen würde. Premium Domains sind es immer wert gehalten zu werden, auch wenn sie vielleicht nicht in die eigenen Themen passen. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass man sich auf Themen konzentrieren sollte, über die man entweder Spezialwissen besitzt bzw. die Branche kennt oder die bei Handel oder Projektierung finanziellen Sinn machen. Was ist Eure Meinung dazu? Welche Domainstrategie verfolgt Ihr?
Aktuelle Domainnews #2
27. April, 2009 von RA Christian Kerschbaum, Fachanwalt für IT-Recht · 5 Kommentare
Online-Werbemarkt wächst aber wo ist das Geld?
Auch in der Krise wächst der Online-Werbemarkt weiter. Während traditionelle Medien teilweise zweistellige Einbrüche verzeichnen, legt Onlinewerbung weiter zu. Wie der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ausführt, bleiben die Onlinevermarkter nicht von der Wirtschaftskrise verschont und wachsen 2009 „nur“ mit 10%. Auch Google kann seinen Vorsprung gegenüber seinen Mitbewerbern ausbauen. Laut Heise.de hat Google im ersten Quartal 2009 sowohl Umsatz, als auch Gewinn gesteigert und konnte die Anzahl der bezahlten Klicks im Vorjahresvergleich um 17 Prozent und gegenüber dem vieren Quartal 2008 um 3 Prozent steigern. Viele Domainer fragen daher berechtigt: „Warum sinken dann bei mir die Parking- oder Adsense-Einnahmen?“ Wo bleibt also das Geld in der Verwertungskette hängen? Bei Parkingunternehmen wie Sedo oder Namedrive? Ich denke nicht! Gerade in Zeiten wo Google sein eigenes Domainparking anbietet, zahlen die Parkingunternehmen eher mehr als weniger aus, schon allein um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wo also ist das Geld geblieben, über das hier berichtet wird? Eine Frage, die auch ich nicht beatworten kann. Wenn Ihr eine Antwort habt, dann bin ich darauf im Chat oder in den Kommentaren gespannt.
Traffic ccTLDs – für 290,00 Euro nach Amsterdam
Traffic ccTLDs – für 290,00 Euro nach Amsterdam
Pool.com nimmt Vorbestellungen für nicht existierende TLDs entgegen
Der (künstliche?) Hype scheint nicht abzunehmen. Jetzt akzeptiert der Backorderdienst und Domainmarktplatz Pool.com bereits Vorbestellungen für die kommenden neuen gTLDs (.irgendwas), die ICANN zulassen will.
Im Zuge dieses Hypes ist Jay Westerdal an der Einführung der noch nicht existierenden gTLD .movie beteiligt. Elliot Silver hat Jay dazu interviewt. Die neue gTLD .movie soll sich an Filmstudios richten, die damit ihre neuen Kinofilme im Format „BacktoTheFuture.movie“ bewerben können. Da die .com Domains einprägsamer Filmtitel bereits seit langem belegt sind, soll .movie eine Alternative darstellen.
Visuelle Suchmaschinen – Der Todesstoß für Google und PPC?
Wie TheDomains.com berichtet, gibt es eine neue Suchmaschine, die rein visuell ist. SearchMe.com zeigt die Suchergebnisse als reine Vorschaubilder auf die Webseiten der Suchergebnisse an und verzichtet gänzlich auf Text. Text-PPC-Anzeigen sucht man natürlich auch vergebens. Wird sich diese Suchform durchsetzen? Bedrohung für PPC? Ich denke, dass diese Entwicklung ihrer Zeit noch zu weit voraus ist, kann mir aber gut vorstellen, dass Google auch Vorschaubilder der Webseiten der SERPs links neben den Textlinks einblenden könnte. Was meint Ihr?
Setzen sich Fixpreise bei Domains durch? Sedo erweitert die Vertriebsmöglichkeiten
Wie zahlreiche englischsprachige Blogs berichten, wird Sedo seinen Netzwerkpartnern (wie Registraren) die Möglichkeit anbieten, bei Domainabfragen auch gleich Domains mit Festpreis anzubieten. Die Erfahrung zeigt, dass sich Festpreisdomains, vor allem im unteren Preisbereich besser und schneller verkaufen lassen, als Domains, die nur als VHB gelistet sind. Das neue System SedoMLS bietet seinen Partnern die Möglichkeit, Festpreisdomains direkt über deren Webseiten (beispielsweise über die Domainsuche) anzubieten und dort zu verkaufen, ohne dass die Kunden die Webseite des Partners verlassen müssen. Dies bietet auch Domainern einen weiteren Vertriebsweg, speziell für Festpreisdomains. Auch ich werde diese Möglichkeit mit einigen Festpreisdomains testen, und über die Ergebnisse berichten.
Warum sind Domains beim snappen teurer als beim Direktkauf?
Ich stelle bereits seit einiger Zeit fest, dass Domains, die beim Snappen in der Auktion landen, oft viel teurer ersteigert werden, als sie direkt beim Inhaber gekauft worden wären. Warum ist das so? Die Hitze des Auktionsgefechts? Was meint Ihr?
Interessante deutsche Domainverkäufe bei Sedo
dasgelbe.de 8.925 EUR
wechselwirkungen.de 3.500 EUR
spielelaedchen.de 1.250 EUR
produktfotos.de 1.000 EUR
ausgebrannt.de 1.000 EUR
zweiohrkueken.de 999 USD
mitesszentrale.de 800 EUR
werkstoffnummer.de 755 EUR
pferdefutter.com 10.000 EUR
archivieren.com 4.400 EUR
arbeitsmarkt.com 3.900 EUR
stereoanlage.com 2.800 EUR
pfandhaus.net 2.250 EUR
privatkredit.org 1.012 EUR
ritter.info 2.250 EUR
kosmetikstudio.info 800 EUR
kolumbien.info 700 EUR
geophysik.eu 1.500 EUR
lederpflege.eu 1.200 EUR
erstebank.me 1.310 EUR
Pferdefutter.com sehe ich persönlich auf den ersten Blick eher im Endkundenbereich angesiedelt. Allerdings finden sich viele Adwords-Anzeigen und es scheint einige Shops zu geben, in denen man sogar das Pferde“müsli“ individuell zusammenstellen kann. kosmetikstudio.info und kolumbien.info finde ich günstig, Glückwunsch an den Käufer. Was ist Eure Meinung zu den Preisen?
Aktuelle Domainertreffen:
Der 5. Domainers.fm Stammtisch findet am 29. Mai 2009 um 17:00 Uhr in Frankfurt am Main in der O’Reilly’s Bar statt. Nähere Informationen können HIER gefunden werden.
Content ist King – Texte für die Mini-Seite
3. April, 2009 von RA Christian Kerschbaum, Fachanwalt für IT-Recht · 2 Kommentare
Wer kennt das nicht? Die neue Webseite ist schnell auf dem CMS aufgesetzt, aber der Inhalt lässt noch sehr zu wünschen übrig. Will man bei Google nicht als MFA (Made for Adsense) abgestempelt werden, so muss schnell Content in Form von Texten her. Aber woher kriegen und nicht stehlen? Die Texte selbst zu erstellen ist eine Möglichkeit, die man hat. Oft fehlt einem aber die Zeit oder das Können, einen Text professionell zu gestalten. Eine Alternative bieten Plattformen, die den Kontakt zu Textern herstellen. Ich selbst benutze seit einiger Zeit die Texterplattform Textbroker.de. Dort kann man für kleines Geld die Texte für seine Mini-Seiten bekommen.
Dabei kann man seinen Auftrag als sog. „Open Order“ für alle Texter einstellen oder sich einen Texter, mit dem man schon gute Erfahrungen gemacht hat, gezielt heraussuchen (Direct Order). Die Open Order ist in der Regel günstiger, aber man läuft Gefahr, dass sich unerfahrene oder schlechtere Texter dem Auftrag annehmen. Man sollte den Auftragstext immer so genau wie möglich beschreiben, da dies Missverständnisse verhindert. Ich empfehle bei der Auswahl der Qualitätsstufe die „Stufe 3“. Auch da kann es passieren, dass man mal einen schlechten Texter erwischt, aber dann gibt man den Text zur Überarbeitung zurück (was aber natürlich wieder Zeit kostet). Als Zeitraum hat sich „3 Tage“ als vernünftig erwiesen.
Leider kann man bei Textbroker.de nicht einstellen, dass man nur Aufträge an Texter mit 10, 20 oder mehr bereits geschriebenen und akzeptieren Texten vergeben möchte. Gerade wieder habe ich einen neuen und unerfahrenen Texter mit 3 akzeptierten Texten an der Backe, der mit Rechtschreibung und Grammatik auf Kriegsfuß zu stehen scheint. Leider ist nicht jeder zum Texten geschaffen. Überlange Schachtelsätze haben in professionellen Texten ebenso wenig etwas verloren wie „usw.“ „…“ „etc.“. Wenn man keinen vernünftigen Satz herausbringt, sollte man sich erst gar nicht als Texter anbieten. Aber Selbsterkenntnis ist manchmal einfach Mangelware.
Der Großteil der Texter auf Textbroker.de ist aber sehr professionell und man kriegt sehr gute Texte für die eigene Webseite oder das Mini-Projekt und das um die 4,00-7,00 Euro, je nach Länge und Wortanzahl.
Google geht gegen Typos vor
1. April, 2009 von RA Christian Kerschbaum, Fachanwalt für IT-Recht · Kommentare deaktiviert für Google geht gegen Typos vor
Wie ich gerade festgestellt habe, hat Google auf der deutschen Seite seiner Suchmaschine „Vorschläge“ implementiert, die man bereits von google.com gewohnt ist. Dabei werden dem User bereits bei der Eingabe seiner Suchanfrage Vorschläge als Dropdown unterbreitet, um bereits jetzt zu ermitteln, was er sucht. Damit wird es für SEO-Spammer, die darauf setzen, unter möglichst vielen Tippfehlervarianten gefunden zu werden und ihre Seiten dementsprechend mit Millionen von falsch geschriebenen Wörtern füllen und optimieren ungleich schwerer hier Besucher zu bekommen. Aber viele User geben auch Domains statt in die Browserleiste einfach in das Google Suchfeld ein. Viele Typovarianten von generischen Wort-Domains stehen hier (auch mangels Konkurrenz) auf der ersten Ergebnisseite. Auch diese Domains werden natürlich unweigerlich Besucher verlieren, wenn dem User das richtig geschriebene Wort bereits bei der Eingabe vorgeschlagen wird.
Aktion gegen Typos oder einfach nur ein Nebeneffekt? Ich tippe auf Zweites.
Adsense Account gesperrt – Wie man Google verklagt und gewinnt!
7. März, 2009 von RA Christian Kerschbaum, Fachanwalt für IT-Recht · 5 Kommentare
Aaron Greenspan hat in der Huffington Post einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht, der die Probleme, die viele Kunden von Google mit dem Support dort haben, recht gut zusammenfasst. Und das mit einem fast schon komödiantischen Ausgang. Greenspan verklagt Google und gewinnt!
Was war passiert? Aaron Greenspan war jahrelang mit seinem Unternehmen Adwords Kunde, bis er sich entschloss die Seiten zu wechseln und mit einer neu gekauften Domain Adsense (for Content) auszuprobieren. Gesagt, getan und zu seinem Erstaunen hatte die Domain auch noch viele Besucher, was zu einem Umsatz von 721,00 USD führte. Bis schließlich Ende letzten Jahres Greenspans Adsense Account überraschend gesperrt wurde:
Your AdSense account for this login is currently disabled. We recommend checking your email inboxes for any messages we may have sent you regarding your account status. Sometimes our messages can be caught by email filters, so please be sure to check the Bulk/Spam folders of your email accounts as well.
If your account was disabled for invalid click activity, please visit our Disabled Account FAQ for more information.
Man kann seine Verwunderung nachempfinden, hatte er sich doch nach eigener Aussage nichts zu Schulden kommen lassen. Dann geschah das, was viele in der gleichen Situation schon oft feststellen mussten: Google hat keinen Support, nix, nada, null.
Emailanfragen wurden entweder gar nicht oder mit einer Standardmail beantwortet. Anrufe führten ins Leere, da man Greenspan schlicht und einfach nicht verbinden wollte. Weder ein Techniker, noch ein Adsense Manager, ja noch nicht mal die Rechtsabteilung von Google waren für ihn zu sprechen. Und das Kurioseste: Bis auf die Mitteilung, dass er für die Adwordskunden ein „bedeutendes Risiko“ darstellen würde, konnte oder wollte ihm keiner sagen, warum denn nun sein Adsense Account gesperrt worden war.
In einem Anruf beim Adwords-Support, mit dem er als zahlender Kunde schon jahrelang zusammengearbeitet hatte, sagte er dem Mitarbeiter, dass man in Amerika das Recht habe zu erfahren welches Verbrechens man beschuldigt werde, um sich verteidigen zu können. Die Antwort war mal wieder typisch für Google. Der Google-Mitarbeiter sagte Greenspan, dass dieser fundamentale Rechtsgrundsatz nun mal nicht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Google vorkommt und somit auch nicht anwendbar sei.
Jetzt wurde es Greenspan zu bunt und er ging zum Gericht (Small Claims Court entspricht etwa unserem Amtsgericht) von Santa Clara County in Palo Alto, dem gleichen Gerichtsbezirk, dem auch Google USA angehört, und reichte Klage ein. Ziel war es zumindest die verdienten 721,00 USD zu bekommen. Da in den USA in den Small Claims Courts Anwälte nicht zugelassen sind, schickte Google eine Rechtsanwaltsgehilfin in den Prozeß. Diese argumentierte, Greenspan müsse schließlich irgendwas falsch gemacht haben, denn ansonsten wäre er ja nicht gesperrt worden. Auf seine Nachfrage, was er denn konkret falsch gemacht habe, wußte die Google-Mitarbeiterin keine Antwort – offensichtlich wusste sie es selbst nicht einmal. Das sei aber auch gar nicht wichtig, denn Google könne einem den Adsense Account sperren, aus welchen beliebigen Gründen auch immer.
Diese Argumentation erlebte ein jähes Ende, als der Richter fragte, ob Google ihn auch für die Farbe seiner Augen sperren könnte. Schließlich entschied der Richter, dass er zwar im Small Claims Court nicht die Macht habe, Greenspans Adsense Account wieder öffnen zu lassen, aber dass er Google dazu verurteilen kann, Greenspan die 721,00 USD zu bezahlen. Zum ersten Mal befand sich Google nun in den Schuhen seiner Kunden. Die Google-Mitarbeiterin quittierte diese Erfahrung prompt mit einem lauten
But it’s not fair! What if everyone whose account was canceled sued Google?
(Aber das ist unfair! Was ist, wenn jeder, dem Google das Account gesperrt hat nun Google verklagt?)
Die Frage ist gar nicht mal so weit hergeholt. Bis Google seinen Support nicht grundlegend verändert, bzw. überhaupt mal Support für einige Produkte einführt, ist der Kunde immer der Willkür Googles ausgesetzt. Ich möchte gar nicht abstreiten, dass in einer Vielzahl der Fälle die Adsense Accounts zu Recht gesperrt werden (Eigenklicks, Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen, etc.), aber es muss möglich sein, zu erfahren, warum man gesperrt worden ist, um seine Sachlage darlegen zu können. Auch ich habe einen Adsense Account, aber ich benutze ihn nicht, schlicht und einfach deswegen, weil es mir suspekt ist, überhaupt keinen Support zu bekommen, wenn man ihn braucht.
Stefan Zwanzger hat vor einiger Zeit ein Interview mit Google auf dem Google Campus in Kalifornien geführt. Dabei kam auch das Thema Support zur Sprache und die Google-Mitarbeiterinnen Kim Malone (AdSense Director of Operations) und Michelle Vidano (Head of AdSense Product Marketing) hatten dazu folgendes zu sagen:
Affiliate.de: Hinsichtlich der Betreuung: Gibt es eine AdSense-Telefon-Hotline für die Nutzer?
Michelle: Wissen Sie, wir haben die Publisher gefragt, was sie wollen, und sie wollten das nicht wirklich.
Kim: Was die Publisher wollen ist mehr Geld, höhere Verdienste. Wir können aufgrund des Feedbacks sagen: die Nutzer wollen eher, dass wir unsere Ressourcen dafür einsetzen, herauszufinden, wie wir ihnen zu noch höheren Einnahmen verhelfen können…
Was muss man nehmen, um so einen Realitätsverlust zu erleiden? Kunden wollen keinen Support? HALLO? Klopf Klopf, jemand zu Hause?
Na, da hat Google seit 2006 ja ganze Arbeit geleistet. Man hört aus allen Ecken, dass die Adsense Einnahmen permanent sinken, obwohl der Online Werbemarkt stetig wächst (auch jetzt in der Wirtschaftskrise). Da hätte man mal lieber in Support investieren sollen.
Aber mittlerweile scheint sich Google doch in Richtung Kunden zu öffnen (obiges Interview stammt aus 2006). Ich hatte in Nizza auf dem SedoPro Partnerforum die Gelegenheit mit einem deutschen Google-Mitarbeiter zu sprechen, der für den Partnerfeed im Domainparking-Bereich zuständig ist. Während des sehr angenehmen etwa zweistündigen Gesprächs habe ich ihn auch gefragt, warum der Support bei einzelnen Produkten wie Adsense praktisch nicht vorhanden ist, und das der Grund ist, warum ich es nicht benutze. Er hat mich dann darauf aufmerksam gemacht, dass es für Kunden mit entsprechendem Umsatz (die Adsense PremiumAccounts) Keyaccount Manager gibt, die diese Kunden betreuen. Darunter gibt es aber nur die Möglichkeit per Email Kontakt aufzunehmen. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass zumindest die deutschen Google-Mitarbeiter sehr bemüht und „pro Kunde“ eingestellt sind.
Im Fall von Greenspan möchte ich betonen, dass er nicht das neue Google Adsense für Domains (das sog. eigene Google-Domainparking) benutzt hatte, sondern Adsense for Content. Diese Anzeigen hatte er einfach auf einer Platzhalter-Seite eingebaut (sog. MFA (Made for Adsense) Seiten), was natürlich gegen die Adsense Nutzungsbestimmungen verstößt. Somit erfolgte seine Sperrung zu Recht und die ganze Sache vor Gericht hätte wohl vermieden werden können, hätte man ihm nur den Grund für seine Sperrung mitgeteilt.